Mittwoch, 29. August 2018

Being an Inbound Student


Was soll ich sagen? Ich bin seit genau einem Monat, 31 Tagen, in Australien. In dieser Zeit habe ich so viele neue Leute kennengelernt: vor allem Rotarier und andere Teenager in der Schule. Besonders die Rotarier haben mir das Gefühl gegeben, sich um mich zu kümmern, als ob ich ein Familienmitglied bin. Ich wurde von einem zum „Schools Spectacular“ in Sydney eingeladen, der Distrikt Chairman hat mich mit seiner Frau und deren Inbound mit ins Theater genommen, ein anderer Rotarier will mich mit in den Urlaub mit seiner Familie nehmen. Und das alles abgesehen von meinen „richtigen“ Gastfamilien. Kos und Joanne habe ich vor ca. 2 Wochen verlassen und was sie mir gesagt haben, bevor ich umgezogen bin, war einfach herzzerreißend: „Du kannst immer zu uns zurückkommen. Das ist dein zuhause. Komm nach der Schule oder wann anders und wir bringen dich dann nach Hause“. Was soll ich dazu noch sagen? Gelebte Gastfreundlichkeit nach nur 3 Wochen. Bei der Anzahl von bereits beherbergten Gastschülern, haben die zwei ihre Familie schon ganz schön erweitert. Wenn dir deine ehemalige Gastmutter dann noch beim nächsten Rotary Meeting erzählt, dass sie es vermisst, sich um dich zu kümmern, kann man ja nur dahinschmelzen. Nach der Präsentation, die ich über mich bei meinem Rotary Club gehalten habe, hat Kos mir gesagt: „Wir werden dich definitiv in Deutschland besuchen kommen“ Und das ist das Schöne am Rotary Youth Exchange. Man macht nicht nur Freunde fürs Leben, man findet auch eine zweite Familie (natürlich fürs Leben). Das kommt daher, dass die Gastfamilien nur das Beste für ihre Mitglieder auf Zeit wollen. Bei einem kommerziellen Austausch ist das anders. Die Motivation der Gastfamilien ist einzig und allein das Geld, was sich auch im Umgang mit den Austauschschülern zeigt. Ein „International“ auf meiner Schule musste schon Gastfamilie wechseln, weil die alte ihn einfach ignoriert hat. Ich bin solchen Situationen in dem Moment aus dem Weg gegangen, als ich mich bei Rotary beworben habe. Zu Beginn war ich nicht besonders begeistert von der Idee in Rotary involviert zu sein. Wöchentlich an Rotary Meetings teilzunehmen, klang einfach mur langweilig, aber das ist es ganz und gar nicht. In Rotary involviert zu sein bedeutet Gutes zu tun, dabei andere Leute kennenzulernen und gleichzeitig Spaß zu haben. Leider denken viele Menschen wie ich früher und das muss geändert werden! Rotary Meetings sind meistens alles andere als langweilig. Es sind Leute, die der Gemeinschaft helfen wollen und dazu ihre Ideen austauschen. Und dann gibt es da noch die Fine Session (nur in Australien), die dem Treffen die Extra-Portion Spaß verpasst. Außerdem sind alle Rotarier so offen und herzlich, dass dir bei einem Meeting gar nicht langweilig werden kann.

Kommen wir nun zu den Inbounds. Wir kommen aus verschiedenen Ländern und trotzdem sind wir alle gleich. Uns verbindet die gemeinsame Entscheidung ein Auslandsjahr zu machen, in gewissem Maße auch Gutes zu tun und Botschafter für unsere Länder zu sein. Apropos Botschafter: Heute während der Mittagspause hat mich ein Mädchen gefragt, wo genau ich denn in Deutschland lebe. Also habe ich meinen Laptop ausgepackt, den ich zufällig dabeihatte, und habe es ihr anhand von Karten, die ich in meiner Power-Point-Präsentation hatte, gezeigt. Langsam haben sich um mich herum mehr und mehr Mädels versammelt und ich habe sie schließlich gefragt, ob sie mich Tanzen sehen wollen. Alle haben eifrig genickt, also bin ich der Nachfrage nachgegangen und habe ihnen Ausschnitte von unserem Tanz gezeigt. Daraufhin waren sie alle ganz wild darauf ein paar Moves zu lernen, also habe ich ihnen das „Beineschmeißen“ beigebracht. Das Ganze war von mehreren Lachanfällen gefolgt und so habe ich ein bisschen deutsche Kultur weitergegeben. Nach meiner Präsentation habe ich auch nochmal die Möglichkeit bekommen, den Rotariern mein tänzerisches Können zu zeigen (ich wusste doch tatsächlich noch alle Schritte).

Zurück zu den anderen Inbounds: alle super nett und offen. Drei von ihnen sind sogar extra zu meiner Präsentation gekommen (Danke Hiro, Arthur und Spock!), und auch meine Zonen-Koordinator Barry und Ngaire waren da (Danke auch an euch zwei!) Ich bin mir sicher, dass ich noch seeehr viel Zeit mit den Inbounds verbringen werde und sie einen großen Teil zu einem unglaublichen Auslandsjahr beitragen werden. Nachdem ich mir den Knöchel bei der ersten Orientation verstaucht habe (keine Sorge alles wieder gut), haben sich mehrere Leute bei mir erkundigt, wie es mir geht, und dieses familiäre Gefühl ist unbeschreiblich. Die Idee Rotarys jungen Menschen solch ein internationales Netzwerk zu ermöglichen, ist unglaublich. Ich kann nur immer wieder betonen, wie großartig ich diese Idee finde und wie dankbar ich dafür bin.

Manchmal passiert es, dass ich auf Deutsch denke und auch auf Deutsch reden will. Dann fällt mir wieder ein, dass ich ja in Australien bin und man hier Englisch spricht. Ich nehme an das gehört dazu ein Austauschschüler zu sein. Für mich hat Heimweh haben zum Glück noch nicht dazu gehört (ich hoffe das bleibt auch so). Ich bin mir sicher, dass das daran liegt, dass ich kaum Kontakt mit zuhause habe. Zwischendurch hatte ich mal Zeiten, wo ich gerne mit meiner Familie telefoniert hätte, es aber gelassen habe, weil ich wusste, dass ich dann Heimweh bekommen würde. Ich kann eben alles in meinen Blogposts verarbeiten.

Die Vorhersage darüber, dass mein Geld als Austauschschüler immer knapp sein würde, ist jetzt schon wahr geworden. Ich habe für Formal (so etwas wie ein Abschlussball nach der 10.Klasse) nur für die Eintrittskarte und das Transportmittel bereits ein ganzes Monatstaschengeld ausgegeben. Ich habe noch kein Kleid und keine Schuhe…außerdem sollte ich mich auch noch ein bisschen bewegen, weshalb ich darüber nachgedacht habe ins Fitnessstudio zu gehen, was aber auch ungefähr die Hälfte meines Taschengelds verbrauchen würde. Das sind eben ganz typische Probleme, mit denen ein Austauschschüler zu kämpfen hat.



Zum Schluss möchte ich noch ein kleines Gedicht mit euch teilen, das ich am Montag in der Englischstunde geschrieben habe, und ich für lesenswert halte, weil es gewissermaßen mein Verhältnis zu Australien wiederspiegelt und was ich hier erlebt habe:

Pour commencer je voudrais partager ce poème avec vous que j’ai écrit pendant le cours d’anglais ce lundi. Il démontre en quelque sorte ma relation avec l’Australie et ce que j’ai vécu ici:



Australia, you great country!

Travel destination for everyone, as it appears.

25 million inhabitants 3 weeks ago,

Steadily growing: more immigrants than new-borns.

My new home for a year,

Maybe my new home, my second home, forever?

So unpredictable and dangerous,

Come here and you’ll meet jellys, sharks, spiders and snakes.

Country of uncertainty: New Prime Minister since yesterday,

Nobody in Europe will ever learn about that.

You great country don’t get any attention in Europe!

Founded by them, suppressed by them,

Fought yourself back into life,

Preserved your heritage for future generations.

Victim of dumb ideas of Englishmen,

Still suffering from rabbit and fox plagues.

Threatened by bushfires every year,

Threatening the beautiful wildlife.

You host such a diversity of animals:

The Europeans but also the Exotics.

Your wildlife: subject of interest to everyone, as it appears

You choose your priorities right.



You have got one obsession: Australian Made

Symbol to be found everywhere.

Makes no sense for me,

Think about it once:

Are you really the right place to grow cattle, berries or cotton?

Make another right decision:

Stop growing everything on your own.

Make friends and import goods,

You’ll profit from it,

You’ll get more attention in Europe!





Que dois-je dire? Je suis maintenant ici depuis un mois, 31 jours. Pendant ce temps j’ai rencontré plein de nouvelles personnes: surtout des rotariens et des autres jeunes de mon âge à l’école. Les rotariens en particulier m’ont donné l’impression de faire partie d’une très grande famille. Un d’eux m’a invité à aller au «Schools Spectacular» à Sydney avec sa femme, le chairman et sa femme m’ont emmené au théâtre avec leur inbound et j’ai déjà une invitation pour partir en vacances avec une autre famille. Tout ça sans avoir considéré les activités que je vais faire avec mes familles d’hôtes. J’ai quitté Kos et Joanne il y a deux semaines et avant que je sois partie ils m’ont dit que j’ai le droit de retourner chez eux quand je veux, après l’école ou à un autre moment et qu’ils me remmèneraient à la maison si nécessaire. Que dois-je dire? Une telle hospitalité après trois semaines. Si tout les jeunes qu’ils ont accueillis chez eux sont devenus une partie de leur famille ils l’ont agrandi rapidement. Quand Joanne te raconte pendant le prochain meeting Rotary que ça lui manque de t’avoir à la maison tu craques facilement et aussi quand Kos vient te voir après la présentation que tu as fait à ton sujet et te dis: «Nous viendrons te visiter en Allemagne, c’est sûr» C’est ça ce qui fait l’échange de jeunes de Rotary. On ne fait pas que des amis pour toute la vie mais on trouve aussi une nouvelle famille (bien sûr pour toute la vie). Tout ça c’est dux au fait que les familles qui t’hébergent veulent que ton bien par opposition aux échanges commerciaux où la seule raison pour ton hébergement est l’argent. Un autre jeune venant d’Italie a déjà dû changer de famille parce que la vielle l’ignorait tout le temps. Au moment où j’ai posé ma candidature chez Rotary j’ai évité ce type de problèmes. Au début je n’étais pas très inspiré par l’idée d’aller aux meetings et de participer dans les autres projets mais j’avais la mauvaise impression! Être actif dans Rotary ça veut dire faire du bien et tout en même temps rencontrer des autres gens. Malheureusement beaucoup de gens pensent comme moi et c’est ce qu’il faut changer: Les meetings Rotary ne sont pas ennuyants. Voir tous ces gens échanger leurs idées pour contribuer à une meilleure communité m’inspire beaucoup. La chose la plus fun pendant les meetings est la Fine Session qui fait rire tout le monde présent dans la salle. En plus, tous les rotariens sont si ouverts et chaleureux qu’il n’y a pas de chance que tu puisses t’ennuyer pendant les meetings.
Maintenant il est temps de parler des inbounds. Chacun vient d’un pays différent mais en même temps nous sommes tous égaux. Le choix de vouloir passer un an à l’étranger, de vouloir rendre service à la communauté et d’être une sorte d’ambassadeur pour nos pays d’origine. En parlant d’ambassadeur: Aujourd’hui pendant la pause midi une fille me demande d’où exactement je viens en Allemagne. Comme par hasard j’ai mon PC avec moi, je décide de lui montrer où j’habite sur les cartes qui font partie de ma présentation pour le club Rotary. De plus en plus de filles s’accumulent autour de moi parce qu’elles sont curieuses. Je leur montre une vidéo de la danse de mon groupe cette année et maintenant elles veulent apprendret quelques pas de cette danse. Je leur montre alors comment on «lance les jambes». Tout ça accompagné de fous rires et au final elles auront appris une partie de la culture allemande. J’ai même eu une deuxième occasion de montrer mes talents de danse au Club Rotary de Belrose après ma présentation, qui s’est d’ailleurs très bien passée.
Retournons aux autres inbounds: ils sont tous super gentils et ouverts et je suis sûre que je vais encore passer beaucoup de temps avec eux et qu’ils vont contribuer à une année en Australie inoubliable. Trois d’eux sont même venus à ma présentation avec mes Coordinateurs de Zone Barry et Ngaire (Merci !). Après m’être tordue la cheville pendant la première orientation (ne vous inquiétez pas elle est déjà complètement guérie) j’ai reçu pas mal de messages d’autres jeunes qui ont passé le weekend avec moi et qui se sont renseignés comment j’allais. Cette sensation familiale est incroyable! Je ne pense pas qu’on trouve ça autre part que chez Rotary. L’idée de donner l’opportunité à des jeunes de se construire un réseau global à un âge si jeune est unique et magnifique. Je peux que répéter que j’en suis très reconnaissante.
Parfois, il arrive que je pense en allemand et que je veux parler allemand par après mais la réalité me rattrape assez rapidement: je me rappelle que je suis en Australie et qu’on parle anglais ici. Cette situation me désaxe un petit peu à chaque fois parce que je ne m’y attends jamais. Apparemment ça fait partie des expériences qu’on fait quand on va vivre à l’étranger. Une autre vérité amère est que l’argent est toujours juste. Quand on est en 10ème il y a une fête de fin d’année pour laquelle j’ai déjà dépensé mon argent de poche pour un mois et j’ai que payé le ticket et le moyen de transport. Je n’ai pas encore de robe, ni de chaussures. En plus, je voudrais bien devenir membre dans un club de fitness pour que je bouge un petit peu mais ça aussi ça coûterait presque la moitié de mon argent de poche par mois. On nous avait déjà prévenu en avance que ça allait être comme ça mais je ne pensais pas que ça allait être si grave. Un problème dont je n’ai heureusement pas encore souffert est le mal du pays (j’espère bien que ça reste comme ça). Une des raisons pour cela est sûrement que je ne contacte pas mes parents très souvent. Même si ça ne leur plaît pas trop (je le sais très bien) ça évite que je développe le mal du pays. C’est pour ça que j’ai ce blogue pour que tout le monde puisse savoir ce que je fais en Australie sans directement avoir besoin de les contacter.

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