Was soll ich sagen? Ich
bin seit genau einem Monat, 31 Tagen, in Australien. In dieser Zeit habe ich so
viele neue Leute kennengelernt: vor allem Rotarier und andere Teenager in der
Schule. Besonders die Rotarier haben mir das Gefühl gegeben, sich um mich zu
kümmern, als ob ich ein Familienmitglied bin. Ich wurde von einem zum „Schools
Spectacular“ in Sydney eingeladen, der Distrikt Chairman hat mich mit seiner
Frau und deren Inbound mit ins Theater genommen, ein anderer Rotarier will mich
mit in den Urlaub mit seiner Familie nehmen. Und das alles abgesehen von meinen
„richtigen“ Gastfamilien. Kos und Joanne habe ich vor ca. 2 Wochen verlassen
und was sie mir gesagt haben, bevor ich umgezogen bin, war einfach
herzzerreißend: „Du kannst immer zu uns zurückkommen. Das ist dein zuhause.
Komm nach der Schule oder wann anders und wir bringen dich dann nach Hause“.
Was soll ich dazu noch sagen? Gelebte Gastfreundlichkeit nach nur 3 Wochen. Bei
der Anzahl von bereits beherbergten Gastschülern, haben die zwei ihre Familie
schon ganz schön erweitert. Wenn dir deine ehemalige Gastmutter dann noch beim
nächsten Rotary Meeting erzählt, dass sie es vermisst, sich um dich zu kümmern,
kann man ja nur dahinschmelzen. Nach der Präsentation, die ich über mich bei
meinem Rotary Club gehalten habe, hat Kos mir gesagt: „Wir werden dich definitiv
in Deutschland besuchen kommen“ Und das ist das Schöne am Rotary Youth
Exchange. Man macht nicht nur Freunde fürs Leben, man findet auch eine zweite
Familie (natürlich fürs Leben). Das kommt daher, dass die Gastfamilien nur das
Beste für ihre Mitglieder auf Zeit wollen. Bei einem kommerziellen Austausch
ist das anders. Die Motivation der Gastfamilien ist einzig und allein das Geld,
was sich auch im Umgang mit den Austauschschülern zeigt. Ein „International“
auf meiner Schule musste schon Gastfamilie wechseln, weil die alte ihn einfach ignoriert
hat. Ich bin solchen Situationen in dem Moment aus dem Weg gegangen, als ich
mich bei Rotary beworben habe. Zu Beginn war ich nicht besonders begeistert von
der Idee in Rotary involviert zu sein. Wöchentlich an Rotary Meetings
teilzunehmen, klang einfach mur langweilig, aber das ist es ganz und gar nicht.
In Rotary involviert zu sein bedeutet Gutes zu tun, dabei andere Leute kennenzulernen
und gleichzeitig Spaß zu haben. Leider denken viele Menschen wie ich früher und
das muss geändert werden! Rotary Meetings sind meistens alles andere als
langweilig. Es sind Leute, die der Gemeinschaft helfen wollen und dazu ihre
Ideen austauschen. Und dann gibt es da noch die Fine Session (nur in
Australien), die dem Treffen die Extra-Portion Spaß verpasst. Außerdem sind
alle Rotarier so offen und herzlich, dass dir bei einem Meeting gar nicht
langweilig werden kann.
Kommen wir nun zu den
Inbounds. Wir kommen aus verschiedenen Ländern und trotzdem sind wir alle
gleich. Uns verbindet die gemeinsame Entscheidung ein Auslandsjahr zu machen,
in gewissem Maße auch Gutes zu tun und Botschafter für unsere Länder zu sein. Apropos
Botschafter: Heute während der Mittagspause hat mich ein Mädchen gefragt, wo
genau ich denn in Deutschland lebe. Also habe ich meinen Laptop ausgepackt, den
ich zufällig dabeihatte, und habe es ihr anhand von Karten, die ich in meiner
Power-Point-Präsentation hatte, gezeigt. Langsam haben sich um mich herum mehr
und mehr Mädels versammelt und ich habe sie schließlich gefragt, ob sie mich
Tanzen sehen wollen. Alle haben eifrig genickt, also bin ich der Nachfrage nachgegangen
und habe ihnen Ausschnitte von unserem Tanz gezeigt. Daraufhin waren sie alle
ganz wild darauf ein paar Moves zu lernen, also habe ich ihnen das
„Beineschmeißen“ beigebracht. Das Ganze war von mehreren Lachanfällen gefolgt
und so habe ich ein bisschen deutsche Kultur weitergegeben. Nach meiner Präsentation
habe ich auch nochmal die Möglichkeit bekommen, den Rotariern mein tänzerisches
Können zu zeigen (ich wusste doch tatsächlich noch alle Schritte).
Zurück zu den anderen
Inbounds: alle super nett und offen. Drei von ihnen sind sogar extra zu meiner
Präsentation gekommen (Danke Hiro, Arthur und Spock!), und auch meine Zonen-Koordinator
Barry und Ngaire waren da (Danke auch an euch zwei!) Ich bin mir sicher, dass
ich noch seeehr viel Zeit mit den Inbounds verbringen werde und sie einen
großen Teil zu einem unglaublichen Auslandsjahr beitragen werden. Nachdem ich
mir den Knöchel bei der ersten Orientation verstaucht habe (keine Sorge alles
wieder gut), haben sich mehrere Leute bei mir erkundigt, wie es mir geht, und
dieses familiäre Gefühl ist unbeschreiblich. Die Idee Rotarys jungen Menschen
solch ein internationales Netzwerk zu ermöglichen, ist unglaublich. Ich kann
nur immer wieder betonen, wie großartig ich diese Idee finde und wie dankbar
ich dafür bin.
Manchmal passiert es,
dass ich auf Deutsch denke und auch auf Deutsch reden will. Dann fällt mir wieder ein, dass ich ja in
Australien bin und man hier Englisch spricht. Ich nehme an das gehört dazu ein
Austauschschüler zu sein. Für mich hat Heimweh haben zum Glück noch nicht dazu
gehört (ich hoffe das bleibt auch so). Ich bin mir sicher, dass das daran
liegt, dass ich kaum Kontakt mit zuhause habe. Zwischendurch hatte ich mal
Zeiten, wo ich gerne mit meiner Familie telefoniert hätte, es aber gelassen
habe, weil ich wusste, dass ich dann Heimweh bekommen würde. Ich kann eben
alles in meinen Blogposts verarbeiten.
Die Vorhersage darüber,
dass mein Geld als Austauschschüler immer knapp sein würde, ist jetzt schon
wahr geworden. Ich habe für Formal (so etwas wie ein Abschlussball nach der
10.Klasse) nur für die Eintrittskarte und das Transportmittel bereits ein
ganzes Monatstaschengeld ausgegeben. Ich habe noch kein Kleid und keine Schuhe…außerdem
sollte ich mich auch noch ein bisschen bewegen, weshalb ich darüber nachgedacht
habe ins Fitnessstudio zu gehen, was aber auch ungefähr die Hälfte meines
Taschengelds verbrauchen würde. Das sind eben ganz typische Probleme, mit denen
ein Austauschschüler zu kämpfen hat.
Zum Schluss möchte ich
noch ein kleines Gedicht mit euch teilen, das ich am Montag in der
Englischstunde geschrieben habe, und ich für lesenswert halte, weil es gewissermaßen
mein Verhältnis zu Australien wiederspiegelt und was ich hier erlebt habe:
Pour commencer je voudrais partager
ce poème avec vous que j’ai écrit pendant le cours d’anglais ce lundi. Il
démontre en quelque sorte ma relation avec l’Australie et ce que j’ai vécu ici:
Australia, you great country!
Travel destination for everyone, as it appears.
25 million inhabitants 3 weeks ago,
Steadily growing: more immigrants than new-borns.
My new home for a year,
Maybe my new home, my second home, forever?
So unpredictable and dangerous,
Come here and you’ll meet jellys, sharks, spiders and snakes.
Country of uncertainty: New Prime Minister since yesterday,
Nobody in Europe will ever learn about that.
You great country don’t get any attention in Europe!
Founded by them, suppressed by them,
Fought yourself back into life,
Preserved your heritage for future generations.
Victim of dumb ideas of Englishmen,
Still suffering from rabbit and fox plagues.
Threatened by bushfires every year,
Threatening the beautiful wildlife.
You host such a diversity of animals:
The Europeans but also the Exotics.
Your wildlife: subject of interest to everyone, as it appears
You choose your priorities right.
You have got one obsession: Australian Made
Symbol to be found everywhere.
Makes no sense for me,
Think about it once:
Are you really the right place to grow cattle, berries or cotton?
Make another right decision:
Stop growing everything on your own.
Make friends and import goods,
You’ll profit from it,
You’ll get more attention in Europe!
Que
dois-je dire? Je suis maintenant ici depuis un mois, 31 jours. Pendant ce temps
j’ai rencontré plein de nouvelles personnes: surtout des rotariens et des
autres jeunes de mon âge à l’école. Les rotariens en particulier m’ont donné
l’impression de faire partie d’une très grande famille. Un d’eux m’a invité à
aller au «Schools Spectacular» à Sydney avec sa femme, le chairman et sa femme
m’ont emmené au théâtre avec leur inbound et j’ai déjà une invitation pour
partir en vacances avec une autre famille. Tout ça sans avoir considéré les
activités que je vais faire avec mes familles d’hôtes. J’ai quitté Kos et
Joanne il y a deux semaines et avant que je sois partie ils m’ont dit que j’ai
le droit de retourner chez eux quand je veux, après l’école ou à un autre
moment et qu’ils me remmèneraient à la maison si nécessaire. Que dois-je dire?
Une telle hospitalité après trois semaines. Si tout les jeunes qu’ils ont accueillis
chez eux sont devenus une partie de leur famille ils l’ont agrandi rapidement. Quand Joanne
te raconte pendant le prochain meeting Rotary que ça lui manque de t’avoir à la
maison tu craques facilement et aussi quand Kos vient te voir après la présentation
que tu as fait à ton sujet et te dis: «Nous viendrons te visiter en Allemagne,
c’est sûr» C’est ça ce qui fait l’échange de jeunes de Rotary. On ne fait pas
que des amis pour toute la vie mais on trouve aussi une nouvelle famille (bien
sûr pour toute la vie). Tout ça c’est dux au fait que les familles qui
t’hébergent veulent que ton bien par opposition aux échanges commerciaux où la seule
raison pour ton hébergement est l’argent. Un autre jeune venant d’Italie a déjà
dû changer de famille parce que la vielle l’ignorait tout le temps. Au moment
où j’ai posé ma candidature chez Rotary j’ai évité ce type de problèmes. Au
début je n’étais pas très inspiré par l’idée d’aller aux meetings et de
participer dans les autres projets mais j’avais la mauvaise impression! Être
actif dans Rotary ça veut dire faire du bien et tout en même temps rencontrer
des autres gens. Malheureusement beaucoup de gens pensent comme moi et c’est ce
qu’il faut changer: Les meetings Rotary ne sont pas ennuyants. Voir tous ces
gens échanger leurs idées pour contribuer à une meilleure communité m’inspire
beaucoup. La chose la plus fun pendant les meetings est la Fine Session qui
fait rire tout le monde présent dans la salle. En plus, tous les rotariens sont
si ouverts et chaleureux qu’il n’y a pas de chance que tu puisses t’ennuyer
pendant les meetings.
Maintenant il est
temps de parler des inbounds. Chacun vient d’un pays différent mais en même
temps nous sommes tous égaux. Le choix de vouloir passer un an à l’étranger, de
vouloir rendre service à la communauté et d’être une sorte d’ambassadeur
pour nos pays d’origine. En parlant d’ambassadeur: Aujourd’hui pendant la pause
midi une fille me demande d’où exactement je viens en Allemagne. Comme par hasard
j’ai mon PC avec moi, je décide de lui montrer où j’habite sur les cartes qui
font partie de ma présentation pour le club Rotary. De plus en plus de filles
s’accumulent autour de moi parce qu’elles sont curieuses. Je leur montre une
vidéo de la danse de mon groupe cette année et maintenant elles veulent
apprendret quelques pas de cette danse. Je leur montre alors comment on «lance
les jambes». Tout ça accompagné de fous rires et au final elles auront
appris une partie de la culture allemande. J’ai même eu une deuxième occasion de
montrer mes talents de danse au Club Rotary de Belrose après ma présentation,
qui s’est d’ailleurs très bien passée.
Retournons
aux autres inbounds: ils sont tous super gentils et ouverts et je suis sûre que
je vais encore passer beaucoup de temps avec eux et qu’ils vont contribuer à
une année en Australie inoubliable. Trois d’eux sont même venus à ma présentation
avec mes Coordinateurs de Zone Barry et Ngaire (Merci !). Après m’être
tordue la cheville pendant la première orientation (ne vous inquiétez pas elle est
déjà complètement guérie) j’ai reçu pas mal de messages d’autres jeunes qui ont
passé le weekend avec moi et qui se sont renseignés comment j’allais. Cette
sensation familiale est incroyable! Je ne pense pas qu’on trouve ça autre part
que chez Rotary. L’idée de donner l’opportunité à des jeunes de se construire
un réseau global à un âge si jeune est unique et magnifique. Je peux que
répéter que j’en suis très reconnaissante.
Parfois,
il arrive que je pense en allemand et que je veux parler allemand par après
mais la réalité me rattrape assez rapidement: je me rappelle que je suis en
Australie et qu’on parle anglais ici. Cette situation me désaxe un petit peu à
chaque fois parce que je ne m’y attends jamais. Apparemment ça fait partie des
expériences qu’on fait quand on va vivre à l’étranger. Une autre vérité amère
est que l’argent est toujours juste. Quand on est en 10ème il y a une fête
de fin d’année pour laquelle j’ai déjà dépensé mon argent de poche pour un mois
et j’ai que payé le ticket et le moyen de transport. Je n’ai pas encore de
robe, ni de chaussures. En plus, je voudrais bien devenir membre dans un club
de fitness pour que je bouge un petit peu mais ça aussi ça coûterait presque la
moitié de mon argent de poche par mois. On nous avait déjà prévenu en avance
que ça allait être comme ça mais je ne pensais pas que ça allait être si grave.
Un problème dont je n’ai heureusement pas encore souffert est le mal du pays
(j’espère bien que ça reste comme ça). Une des raisons pour cela est sûrement que
je ne contacte pas mes parents très souvent. Même si ça ne leur plaît pas trop
(je le sais très bien) ça évite que je développe le mal du pays. C’est pour ça
que j’ai ce blogue pour que tout le monde puisse savoir ce que je fais en
Australie sans directement avoir besoin de les contacter.
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